Einen Flughafen im Modellbaumaßstab 1:185 (1,60x1,15m) in 3D modellieren, in 3D ausdrucken, mit Arduinos möglichst lebensecht darstellen und das in nur fünf Arbeitstagen mit 35 Schülerinnen und Schülern, die überwiegend weder in 3D modellieren noch Arduinos programmieren können? Wie das geht, möchten wir nachfolgend beschreiben und Sie zur Kopie eines Teils oder der ganzen Idee animieren!
Einmal im Schuljahr findet für alle verbindlich eine Projektwoche statt, bei der alle Schülerinnen und Schüler aus den angebotenen Projekten ein Projekt auswählen und dieses fünf Tage lang bearbeiten. Der Leistungskurs Informatik überlegte sich, passend zum ausgegebenen Motto "Fliegen" einen Flughafen zu bauen. Neben der Gestaltung des Holzbretts beinhaltet dies die 3D-Modellierung mit Hilfe des kostenfreien Programms 3D-Blender, den 3D-Druck mit Hilfe unseres 3D-Druckers sowie die Positionierung und farbliche Anpassung von Autos, Bussen, LKWs, Tankwagen, Treppenwagen, Flugzeugen, Hangars, Halterungen, Tower ... Hinzu kommt noch die Beleuchtung des Flughafens sowie des Terminals bei Dunkelheit, des Towers, des Feuerwehr-Autos, der Flugzeuge, der Landebahn sowie die Bewegung des Radars, eines Displays mit den aktuellen Abflügen sowie passenden Flughafen-Sound auf Knopfdruck und .... mit Hilfe zahlreicher Mikrocontroller-Boards ("Arduino") einschließlich Verkabelung und ordentlichen Lötstellen.
Ok, die Idee stand, zwei Informatik-Lehrer (Frau Haase, Herr Vorwerk) unterstützten dieses Projekt und ehemalige sowie aktuelle Schülerinnen und Schüler erklärten sich bereit, das Projekt während der Projektwoche aktive zu unterstützen. Der Förderverein unterstützte das Vorhaben mit etwa 120 Euro für Holz und Kleinteile und der 3D-Drucker des Fachbereichs Informatik war fester Bestandteil des Projekts.
Es ist schon zu Anfang glasklar: Das Projekt in dieser Größe kann nur mit stark arbeitsteiliger Organisation, klaren Arbeitsstrukturen und gut definierten Zielen gelingen. Um dies zu gewährleisten und stets den Stand der Entwicklungsarbeiten zu kennen, wurde nach dem modernen Informatik-Software-Entwicklungsmodell Scrum gearbeitet: Herr Vorwerk, Frau Haase und Oliver wurden zu Product Ownern, die anleitendenden Schülerinnen und Schülern zu Scrum-Mastern ("Projektleiter") und die teilnehmenden Schüler zum Entwicklungsteam. Eine Aufteilung in mehrere Teams war wirklich dringend notwendig und im die Entscheidung für Scrum im Nachhinein auch die absolut richtige Entscheidung:
Nach vielen Planungs-Meetings, fünf Arbeitstagen, ca. 900 Arbeitsstunden, ca. 70 Metern zweiadrigem Klingeldraht, Bergen von Lötzinn und Druck-Filament, elf Mikrocontrollern (Arduino und Raspberry Pi) sowie zahlreichen Lüsterklemmen, LEDs und Fehlern ist der Flughafen tatsächlich fertig geworden - und wurde am Samstag (24.01.2015) zum Tag der offenen Tür zum Besuchermagnet. Zugegeben: Wir hatten von Anfang an keine Entrauchungsanlage geplant, um keine Schwierigkeiten bei der Abnahme zu bekommen 🙂
Aber Bilder und Videos sprechen mehr als 1000 Worte:
Ein Zeitraffer-Video aller fünf Tage
Eine wirklich sehenswerte Zusammenfassung der Projektwoche
Weit gefehlt!
Dass jeder Einzelne mit seinem spezieller Aufgabe wichtig für das Projekt-Gelingen war und seine Aufgabe ernst genommen hat.
Es war die Motivation aller Schüler und die vielen Überstunden, die das Projekt letztendlich zum Erfolg verholfen haben. Zum Tag der offenen Tür kamen die Eltern und ließen sich von ihren stolzen Kindern den Flughafen erklären. Schüler, bei denen Spaß und Interesse an der Informatik geweckt wurde und die in wenigen Jahren eventuell in die Fußstapfen der jetzigen Projektleiter aus der Oberstufe und dem Leistungskurs treten - während die jetzigen Projektleiter zu ehemaligen Schülern werden und eine eigene AG übernehmen (siehe nächster Punkt)...
Folgende weitere Ziele haben wir nach der Projektwoche erreicht: